Rekordjagd 50 cm + 76 cm

Vielleicht war es nicht meine beste Idee, die ich an diesem frühen Morgen gegen halb fünf zu Tommi hatte: „Wir fischen heute mal gegeneinander: du den Oberflächenköder und ich die Gummis“.  Zu diesem Zeitpunkt war mir noch nicht klar, dass damit in den nächsten 5 Stunden zwei neue Angelrekorde von uns aufgestellt werden würden. Wir entschieden uns für den östlichen Bereich unseres Angelrevieres, um auch gleich noch ein paar Hochwasserschäden zu begutachten. Das erste Gewässer, ein kleiner Kolk von 2 ha wurde unser erstes Ziel. Es war leicht bewölkt, sehr frisch, um die 12 Grad, und die Sonne wollte eben gerade aufgehen. Wir standen bis zum Bauch im Wasser und die ersten Köder gingen baden. Ich brauchte drei Würfe, bis die Rute krumm war und ich einen schönen 30cm-Barsch landen konnte. Stolz zeigte ich Tommi, dass der Fisch den Gummi voll genommen hatte und das damit auch klar ist, dass der Gummi der bessere Köder ist. Doch unser Duell war noch nicht vorbei. Soll er mal weiter „Walk the Dog“ spielen dachte ich bei mir, als ich ein lautes Platschen vernahm. Sofort ging der Blick zu Tommis Köder, eine riesengroße Welle, Knall und noch eine, ließ den Köder verschwinden. Anhieb und der sitzt. „Na toll, ein Hecht, erkenne ich doch an deiner Rute.“ So um die 50 bis 60 cm, da war ich mir sicher. „Kein Hecht“, sagt Tommi. Ungewöhnlicher Drill, dachten wir wohl beide – bis ich knallrote Flossen sah. Scheiße, dachte ich, der fängt hier einen riesen Barsch…  und so sollte es sein. Tommi konnte den Fisch gut landen und erst dann sahen wir das ganze Ausmaß. Ich tippte mal schnell auf 45 cm und lag nach dem Messen dennoch drunter. Satte 50 cm zeigte das Maßband an, welches wir zum ersten Mal einsetzten. Normalerweise messen wir keine Fische nach und wiegen auch nicht. Aber ein Barsch von diesen Ausmaßen ist immer eine Ausnahme wert. Gut zwei Kilo zeigte die Waage. Selbstverständlich lässt man den Tümpelkönig zurück in sein Königreich und mit einem Schwalle verabschiedete er sich in Richtung Mittelwasser. Unsere Freude war und ist riesengroß über diesen Fang. Und damit ist unsere alte Marke von 41 cm weit übertroffen worden. Was für ein Fang !!! Stolz wie Oskar konnte der Tag kaum noch besser werden.

Danach ging es für uns zu einer relativ neuen Schleuse, die man bis zur Schleusenkammer befischen darf. Hier mal ein großes Lob an die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung Sachsen-Anhalt. Schön, wenn solche Hot Spots freigegeben sind. Angekommen geht es gleich auf den Bootsanlegesteg und ein paar Würfe landen am gegenüberliegenden Ufer. Ich hatte mit gerade eine schöne Stelle ausgeguckt, als genau dort auch schon Tommi seinen Topwater landete. Mit einem Grinsen im Gesicht!!! KNALL, daneben, Tommi zuckt ganz kurz zusammen, schlägt aber nicht an – was eine gute Entscheidung war. Und wieder ein KNALL. Der sitzt. Und nun geht die Frontbremse los und ein geiler Drill beginnt. Nach 15 Min ist der Spuk vorbei, und ich traue dem Maßband und meinen Augen kaum (Ich habe zweimal nachgemessen):  76 cm Pure Rapfenkraft !!! UNGLAUBLICH !!!

Tommi hat gleich zwei unserer guten alten Rekorde in 2h gebrochen und zwei sehr sehr gute neue Rekorde aufgestellt!!!   

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