Forellenjäger

Die Schonzeit der Raubfische in Sachsen-Anhalt, die bis zum 1.Mai anhält, hat uns zum Ausweichen gezwungen. Da die Salmonidengewässer des DAFV seit dem 1.April mit der Spinnrute zu befischen sind, haben wir beschlossen diese näher kennenzulernen. Nachdem wir uns über Googlemaps© die zu befischenden Stellen angesehen hatten, stand unsere Materialwahl fest. Sehr kurze Ruten und 1000 er Rollen mit guter Bremse sollten maximalen Erfolg bringen. Kurze Ruten, um auch schnelle Einhandwürfe realisieren zu können und kleine Rollen mit maximal 180 Gramm um den ganzen Tag fischen zu können. Bei der Köderwahl setzten wir auf kleine Spinner und Miniwobbler. Diese laut Vorgaben mit nur einem Drilling. Die Spinner sollten 1er und 2 er Mepps sein. Aber auch Vibrax© Spinner kamen zum Einsatz. Nun noch alle Papiere Checken und dann sind wir Save. Sehr gute Voraussetzungen: leicht sonnig, 18 Grad, geringer Wasserstand und 1018 hp Luftdruck.  So ging es dann am Sonntag früh um 6:30 Uhr in den Harz. Um sieben standen wir im Wasser, dass wir erst 6 Stunden später wieder verlassen sollten. Die erste Stunde verlief eher unspektakulär und es gab nur einen Fehlbiss. Aber wir wissen auch, man muss sich an Fänge herantasten. Die Sonne blinzelte durch die Bäume, als die ersten Bisse kamen. Es waren kleine Bachforellen um die 15-20 cm die ausschließlich kleine Spinner nahmen. Wir sahen nun aber das erste Mal, dass diese Forellen eine wunderschöne Färbung haben.

1

2

3

Jetzt wurden die heimischen Bachforellen auch größer. Diese konnten wir alle im Mittelwasser verhaften. Nach drei Kilometern änderten sich die Gegebenheiten im Fluß und es tauchen viel mehr Kolke und Gumpen auf. Auch unterspültes Wurzelwerk ließ uns unsere Taktik und Technik  nun ändern.  Jetzt brauchen wir schwere Spinner und tieflaufende Wobbler. Damit ging es Schlag auf Schlag und wir konnten wirklich viele Bachforellen landen. Leider waren dies alles „Besatzforellen“.

7

5

In derselben Form, Farbe und Größe (gingen natürlich alle zurück, da kein Mindestmaß) und alle gleich verletzt. Mal im Ernst Leute, ALLE Besatzforellen an der Rückenflosse verletzt und ALLE mit verletzen oder verkümmerten Brustflossen.

4

6

Schräge Futtermittelrampen sind verantwortlich für diese Verletzungen. Brauchen wir das? Sorry, wir nicht!!! Vielmehr sollte das Geld für diesen Besatz in die Erhaltung und Pflege der natürlichen und heimischen Bachforellen investiert werden. Und dafür gäbe es viele Möglichkeiten.

Aber natürlich macht auch das Fischen auf diese Forellen Spaß, obwohl man sich manchmal vorkommt, als sei man in einem Forellenpuff. Dennoch war es ein erfolgreicher, informativer und toller Angeltag. Die Natur und der Fluss sind wunderschön und Angeln wird durch die Vereine hier sehr gut unterstützt. Gute Parkplätze in Gewässernähe und gute Einstiegsmöglichkeiten ins Gewässer sind mehrfach vorhanden.

Aber ich muss auch ein paar negative Sachen ansprechen. Der Fluss war stark verdreckt, von Flaschen, Kabelreste, Fahrräder, Plastiktüten und Handys (iphone 5).

IMG-20140407-WA0007

Ein weiterer großer Nachteil sind die Angelvoraussetzungen. Welche Zusatzkarten und wann man wo fischen darf, ist wirklich sehr schwer erkenntlich (obwohl ausgeschildert ist) und selbst von den bewirtschaftenden Vereinen nicht immer erklärbar. Deshalb arbeiten wir momentan an einer GoogleMaps© Karte in der alle  Ge- und Verbote, Fliegen- und Spinnstrecken und Schonstrecken vermerkt sind. Desweiteren werden hier auch alle nötigen Papiere aufgeführt sein. Wer helfen will, kann sich gern melden. Schaut einfach Regelmäßig unter www.fishing-art.de nach.